-I-

Einführung

I. Einführung

i. Kontext

Evaluation und Änderung der rechtlichen Grundlagen

Im Mai 2016 lancierte die Direktion für Integration und Solidarität (Direction de l’insertion et des solidarités – DIRIS) die erste Etappe einer Evaluation der Integrationsmassnahmen für junge Erwachsene in Schwierigkeiten (Mesures d’insertion pour les jeunes adultes en difficulté – MIS JAD) . Ziel war die Erstellung eines Einzel- und Gesamtbildes, um dann in einem zweiten Schritt, gestützt auf diese Beschreibung, die ersten Elemente zur Beurteilung ihrer Relevanz in Bezug auf Kontext, Kohärenz und Wirksamkeit zu bestimmen.
Im gleichen Zeitraum hat der Kanton sein Programm zugunsten betroffener junger Erwachsener weiterentwickelt: Die Begünstigten treten neu nicht mehr als Sozialhilfebezüger auf, sondern können über die Einbindung in einen Prozess, der ihnen den Eintritt in eine Lehre (oder eine weiterführende Schule) ermöglicht, in den Genuss eines Stipendiums kommen. Durch diese Änderung des FORJAD-Programms, die am 1. Januar 2017 in Kraft getreten ist, wurde die Massnahme zur sozialen Integration für junge Erwachsene in Schwierigkeiten (MIS JAD) durch die Übergangsmassnahme zur sozialen Integration (MIS de transition – MIS T) abgelöst.

Begleitung der Änderung und Stärkung der Partnerschaft

Angespornt durch die Ergebnisse dieser Etappe sowie in Anbetracht der genannten Weiterentwicklung des Programms, wünschte die DIRIS, den Evaluationsprozess fortzusetzen. Im Fokus standen dabei die Angemessenheit der MIS T an die Änderung ihres Auftrags sowie die Gewährleistung, dass sie den Ansprüchen an eine Ausbildungsmassnahme genügen. Zu diesem Zweck musste eine gemeinsame Grundlage an Referenzwerten und -kriterien geschaffen werden, um den jungen Erwachsenen Leistungen zu garantieren, die unabhängig vom Ort des Eintritts in das Programm, sowie auch bei einem etwaigen Wechsel der Massnahme, in Bezug auf Qualität und Zielsetzung vergleichbar sind.
Die DIRIS hat den Leistungserbringern einen Auftrag zur Begleitung der partizipativen Ausarbeitung eines Leistungsrahmens erteilt, der es erlaubt, die Eckdaten der MIS T zu beschreiben und zu valorisieren.
Dieser Leistungsrahmen sollte harmonisierte – jedoch nicht vereinheitlichte – Antworten auf die Herausforderung bieten, die sich aus den Profilen der jungen Erwachsenen und dem Wandel der Arbeitswelt ergeben. Es galt dabei insbesondere, die MIS T als «Tätigkeitssektor» dazustellen und die Diversität der Verfahren, die sowohl der Anpassung als auch der Innovation zuträglich ist, beizubehalten. Weiter sollte der Leistungsrahmen auch einer erneuten Bereitschaft zur Zusammenarbeit zwischen der DIRIS und den Leistungserbringern Rechnung tragen und durch die Klärung und Stärkung ihrer wechselseitigen Rollen die Entwicklung ihrer Partnerschaft für noch mehr Qualität und Wirksamkeit der Leistungen fördern.

ii. Ausrichtung des Leistungsrahmens

Wozu dient der Leistungsrahmen?

Der Leistungsrahmen muss zweckmässig und lebendig sein. Er dient insbesondere zur :

  • Kommunikation über die MIS T : die MIS T beschreiben, sie als solche verständlich und ersichtlich machen, sie valorisieren, um sie bei den jungen Erwachsenen, den Auftraggebern und den Partnern bekannt zu machen und Vertrauen zu schaffen.
  • Bereitstellung eines Massstabs, an dem jeder Erbringer seine Massnahme messen kann : seine Massnahme dank der Dynamik des positiven Vergleichs verbessern, ihre Besonderheiten hervorstreichen, um sich mit dem Auftraggeber (DIRIS, Umsetzungsbehörden) auszutauschen und die Angemessenheit seiner MIS T kontinuierlich zu gewährleisten.
  • Schaffung einer Grundlage zur Entwicklung gemeinsamer Instrumente, Überlegungen und Positionierungen : die Themen identifizieren, die von einem gemeinsamen Ansatz profitieren, um Qualität und Wirksamkeit zu optimieren, und in der Lage sein, individuell oder kollektiv die erforderlichen Weiterentwicklungen zu planen.
  • Stärkung des Tätigkeitssektors und dessen Identität : als Tätigkeitssektor mit hochwertigen Massnahmen wahrgenommen und anerkannt werden, um die Ausarbeitung gemeinsamer Standpunkte, Partnerschaften und Verhandlungen zu fördern oder um konkurrenzfähig zu sein.

Positionierung gegenüber dem Kanton

Der Referenzrahmen ist die konkrete Umsetzung einer politischen Linie des Kantons Waadt, die in Partnerschaft mit der Zivilgesellschaft (dritter Sektor) ausgearbeitet wurde. Er ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der DIRIS, den Erbringern der MIS T sowie dem Dachverband des Sektors, Insertion Vaud, der die Leistungserbringer vertritt. Die unterzeichneten Partner setzen sich gemeinsam für seine sinnvolle Umsetzung um.
Darüber hinaus dient er als Instrument für einen künftigen partnerschaftlichen Dialog zwischen der DIRIS und dem Tätigkeitssektor der MIS T, dessen erklärtes Ziel eine stetige Optimierung ist.